Ein mechanisches
Handelssystem bzw. Tradingsystem ist
allgemein ein Computerprogramm, das für
einen automatischen Handelseinsatz
konzipiert ist. Es liefert direkt
umsetzbare Handelssignale:
"kaufen",
"verkaufen",
"halten". Ein solches Programm
verarbeitet Kursdaten anhand einer
Vielzahl von Regeln (z.B. "wenn
Kurs 5% kleiner als sein 10-Tages-Mittel dann
kaufen") selbständig zu einer
Aussage. Ein Regelwerk extrahiert
quasi die in den Kursen enthaltene
Zukunftsinformation. Die Regeln spiegeln
die Zusammenhänge wider, die der
Entwickler anhand der Kurs-Historie
gewonnen hat. Aufgrund der Komplexität
der Geschehnisse, dem chaotischen (im
wissenschaftlichen Sinne) sind die
entsprechenden Regeln jedoch meist nicht
ausreichend erfassbar. Als Alternative
bietet sich deshalb die Anwendung
maschinellen Lernens (der Kurs-Historie)
mittels Künstlicher Neuronaler Netze an.
Ein
mechanisches System besitzt neben der
automatischen Arbeitsweise den Vorteil
einer fundierten Aussage. Im
Gegensatz zu empirischen, d.h. sog.
diskretionären Verfahren, ist es
systematisch getestet (Backtest). Wichtig
ist hierbei, dass der vorausgegangene
Entwicklungsprozess zu keiner
Überanpassung geführt hat. Ein
überangepasstes System würde zwar in
der Vergangenheit gute Ergebnisse
bringen, in der Praxis jedoch versagen.
Die verwendeten Regeln dürfen also nicht
zu speziell sein. Auch in dieser Hinsicht
bieten Neuronale Netze Vorteile, da sie
Regeln formulieren können, die optimaler
sind als ein großes Set von
wenn-dann-Regeln und die trotzdem nicht
zu umfangreich sind.
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